
Meine Freundin ist tot
Am Freitag ist sie von uns gegangen. Meine Freundin.
Alle reden über KI: künstliche Intelligenz. Kein Wunder, denn künstlich erstellte Bilder oder Videos und mit Hilfe von KI erstellte Texte bestimmen bereits einen Teil unseres Arbeitslebens. Viele Jobs, die Menschen die letzten Jahrzehnte in Lohn und Brot brachten, werden in Zukunft wegfallen. Branchen wie das Verkaufen von Stock Images sind dem Untergang geweiht. Lügen aus dem Hirn der KI werden gerne im Internet verbreitet. Dies sind die Schattenseiten der KI. Darauf will ich aber gar nicht weiter eingehen. Und dafür gibt es zwei Gründe.
Zum Einen: Wenn man mit Programmierung arbeitet, dann hat man bereits seit längerer Zeit mit selbst lernenden Systemen zu tun. Ich merke das immer bei der Programmierumgebung (IDE), mit der ich seit 3 Jahren arbeite. Wenn ich an einer bestimmten Technik code, zum Beispiel in PHP, dann bekomme ich Klassen und Methoden vorgeschlagen, die ich in den Tagen zuvor bearbeitet habe. Offensichtlich lernt das System, was ich mache und was ich brauche.
Zum anderen: Ich habe diese Webseite nach 12 Jahren von Wordpress auf TYPO3 umgestellt, unter anderem deshalb, weil ich gnadenlose Frontends umsetzen können wollte. Der Werwolf in der Startseite direkt nach dem Relaunch war so eine Anforderung. Meine Frau hat für ihre Lehrbücher mit Canva angefangen. Und damit gelang der Durchbruch.
Ich schreibe. Ich habe früher Musik gemacht und habe auch heute noch beim Schreiben eines Krimis oder eines Romans einen Soundtrack im Kopf. Zeichnen oder Malen liegt mir nicht. Mit Canva habe ich nun ein Tool, mit dem ich Gedanken an die KI schicken und sehen kann, was nach der Eingabe von Millionen von Bildern und viel Programmierung an Ergebnissen rauskommt. Manches geht nicht oder Ideen lassen sich nicht umsetzen. Man lernt die Grenzen des Programms kennen.
Dann aber beginnt der kreative Prozess: Da sind zwei Menschen, die miteinander agieren. Habe ich vielleicht einen Begriff falsch eingegeben? Was passiert, wenn ich sage, die Frau ist wütend und der Mann ist ängstlich? Habe ich den richtigen Hintergrund? Sind die beide heute unterwegs oder vor 40 Jahren? Gibt es eine berühmte Person, die etwas mit dieser Geschichte zu tun haben könnte?
In den vergangenen Monaten habe ich es mehrfach erlebt, dass ich eine Grundidee hatte. Aus dem, was ich zuerst bei Canva zurück bekommen hatte, entwickelte sich ein künstlerischer Prozess. Ist der Mann ängstlich oder hat er die Absicht, die Frau zu täuschen? Will er sie vielleicht als stärkere einwickeln, um sie später im Hotelzimmer zu zerstückeln? Zugegeben, beim letzten Punkt streikt die KI und sagt, dass Mord und Totschlag gegen einige Richtlinien verstoßen. Da muss man sich halt eine andere Idee suchen.
Bei dem Prozess der Erstellung von Bildern hatte ich das Gefühl, dass ich der KI viel deutlicher als einem menschlichen Grafiker klarmachen kann, was sich in meinem Hirn tut und was ich mir vorgestellt habe. Manchmal, so im Fall des Werwolfs, sind meine schlimmsten Phantasien noch übertroffen worden.
Um es auf den Punkt zu bringen: Die KI hat sich für mich auf der Thomweb.de als ein Game Changer erwiesen, weil ich nun die Möglichkeit habe, grafischen Content zu generieren, von dem ich früher maximal Alpträume hatte.
Wenn man programmiert, hat man bereits vor Otto Normaluser bereits Erfahrungen mit etwas denkenden Systemen gemacht. Ein schönes Beispiel dafür sind Frontends für Webseiten. So habe ich z. B. Pfeile mit CSS erstellt und dafür ein kleines Helferlein aus dem Internet genutzt. Es gibt Unternehmen, die Baukastensysteme für Bereiche des Frontends anbieten. So kann man einen Slider mit Anforderungen beschreiben und bekommt ein paar Tage später HTML, CSS und jQuery Code zurück, den man in seine Webseite einbauen kann.
Eine KI kann uns bereits jetzt unterstützen, wenn sie lernt, wie wir arbeiten und was wir nutzen. Ein Beispiel dazu habe ich oben beschrieben. Was ich mir nun vorstelle, sind in Zukunft Baukästen für Webseiten, mit denen wir ausprobieren können, wie wir Frontends erstellen. Beispiel gefällig? Angenommen, ich habe einen Slider, den ich in eine Seite einbauen will. Wir haben Bildmaterial, wir haben Texte. In einem Baukasten könnte ich nun eingeben, wie viele Folien ich haben will, wie viele es nebeneinander sein sollen, wie sie sich verschieben sollen, wo ein Titel und ein Teaser erscheinen sollen. Das für vier verschiedene Auflösungen mit drei Breakpoints. So etwas kann man auch einem Kollegen zeigen, der keine Ahnung von CSS hat. Genau wie oben beschrieben bei den Bildern kann ich Elemente hinzufügen und verändern. Mit dem Ergebnis aus dem Baukasten spart man dann zwei Wochen Frontend Programmierung und zwei Jahre testen. Da hängt dann noch einiges an Feinarbeit drin, aber das Grundkonzept steht. Im besten Fall überprüft der Baukasten auch noch wie die Zusammenarbeit mit anderen JavaScript Frameworks funktioniert.
Was eine KI in der Programmierung leisten kann, ist die Ablösung sinnbefreiter Fließbandarbeit, mit denen man bei der Arbeit Zeit vergeudet. Man kann sich auf sinnvolle Arbeiten fokussieren und hat den Kopf für die richtigen Anforderungen frei.
Fazit: KI ist nicht per se schlecht. Wie alle neuen Systeme wird sie für böse und gute Zwecke genutzt. Diese Technologie ist da, ich persönlich sehe sie als großen Fortschritt und wir werden in den kommenden Jahren eine Menge andere Arbeit damit haben, die negativen Folgen zu eliminieren. Das aber sind keine technischen Grundlagen, sondern zutiefst menschliche.
Am Freitag ist sie von uns gegangen. Meine Freundin.
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