Werwolf als Weihnachtsmann im Einkaufszentrum: Shopping zu Weihnachten
In so manchem Einkaufszentrum sitzt ein alter Mann auf einem Stuhl und hört sich die Wünsche kleiner Kinder an. Wie könnte sich ein Werwolf in dieser Rolle bewähren?
Ist das langweilig. Sam sitzt seit einer halben Stunde im Auto und wartet darauf, einem der beiden Männer zu begegnen, die in der Müllfirma die Aufgabe haben, unliebsame Personen zu beseitigen. Vorhin hat er per Telefon von Mike Hammer eine Beschreibung von Ronnegger und Wrenz bekommen, jetzt steht er in der Nähe des Firmengebäudes und hält nach diesen Personen Ausschau.
Ist das einer von ihnen? Gerade kommt ein Mann aus dem Gebäude, die Beschreibung passt auf ihn. Klemm' dich dahinter, das muss Ronnegger sein. Sam lässt den Motor an, als der Typ in seinen Wagen einsteigt und losfährt, setzt sich dahinter und verfolgt ihn. Lässt sich immer wieder zurückfallen, um nicht als Verfolger erkannt zu werden, bis der den Wagen in ein Wohngebiet in Marienburg hineinsteuert. Dort bleibt er vor einem Einfamilienhaus stehen, und Sam notiert sich die Adresse. Kommt ihn irgendwie bekannt vor. Er wartet eine halbe Stunde, eine ganze Stunde, der Typ kommt nicht wieder nach draußen.
Wohnt der hier? Sam hängt sich ans Autotelefon, erreicht Mike Hammer aber nicht. Ruft Kottan an, und lässt ihn im Telefonbuch die Adresse des Mannes suchen, den er gerade observiert. Nein, das ist nicht seine Adresse. Hä? Wrenz vielleicht? Nein, auch nicht. Aber wer wohnt hier? Es beginnt zu dämmern, Sam steigt aus und geht an das Klingelschild am Gartenzaun. Maier. Allerweltsname. Er sieht auf ein Firmenschild, das neben der Haustür prangt, Import-Export. Ah ja. Das geht doch in die Richtung der Müllschieber. Alles soll unauffällig wirken, also geht er weiter.
Ja, er muss recht haben. 50 Meter weiter steht ein polnischer Wagen, Nobelmarke, im Land selber unerschwinglich. Also doch! Sam sieht in den Wagen hinein, nichts zu sehen, was seine Aufmerksamkeit erregen würde. Er geht um den Wagen herum, findet im Fußraum hinter dem Fahrersitz ein Tüte mit Gummihandschuhen, daneben eine Gasmaske. Wozu braucht ein normales Mensch solches Gerät? Ihm scheint es, dass er auf der richtigen Spur ist, er wechselt die Straßenseite und geht zu seinem Wagen zurück.
Inzwischen ist es Abend geworden. Dunkelheit breitet sich über der Stadt aus, und Sam will sich bis 9 Uhr Zeit lassen; wenn Ronnegger bis dann nicht das Haus verlassen hat, will er für heute Schluss. machen. Noch eine halbe Stunde, dann ist Schluss., denkt er, aber da werden seine Gedanken unterbrochen. Zwei Gestalten nähern sich dem Wagen des Mannes, steigen ein und fahren los. Sam setzt sich dahinter.
Die Fahrt geht offensichtlich zu einem Ziel außerhalb der Stadt, die beiden Männer nehmen den Weg zur nächsten Autobahn. Sam bleibt dahinter, lässt sich auf der Autobahn in Richtung Olpe etwas zurückfallen, um nicht erkannt zu werden. Eine halbe Stunde geht das so weiter, dann meldet sich der Tank von Sams Wagen, und er muss an einer Raststätte anhalten. Hat keinen Zweck, die beiden zu verfolgen, denkt er, wer weiß, wo die jetzt hinfahren. Auf jeden Fall nicht zu einer der Personen, die in der Stadt in diesen Stunden unter Lebensgefahr schweben. Als er vollgetankt hat, fährt Sam wieder auf die Autobahn, fährt an der nächsten Abfahrt herunter und in Gegenrichtung wieder auf, drückt aufs Gas, lässt die dreieinhalb Liter Hubraum spielen und ist nach einer halben Stunde zurück in Köln.
Ist besser, jetzt bei dem Jungen vorbeizusehen. Es ist gerade 10 Uhr durch, als Sam einen Parkplatz Nähe Eigelstein findet und zur Tür geht. Er klingelt, keine Reaktion. Verdammt, ein schlechtes Zeichen! Die Tür ist zu, anders als bei den anderen Toten dieses Falles. Aber wozu hat der Detektiv das nötige Werkzeug dabei? Mit einer kleinen Metallplatte schiebt er den Riegel beiseite, tritt in den Flur und sieht sich um. Kein Mensch zu sehen und zu hören, verdächtig ruhig. Sam geht zu der Wohnung des Lovers seiner Klientin hoch, und diese Tür steht einen Spalt offen. Aha, also doch. Er zieht die Waffe, betritt den dunklen Raum. Klick. Im Flur geht das Licht aus, die Wohnung ist dunkel, auch hier kein Licht. Ein Fehler, Spade, ein tödlicher Fehler! Blitzschnell tritt er zurück, ist wieder im Flur, findet einen Lichtschalter und knipst das Licht an. Macht das gleiche in der Wohnung des Lovers, schiebt den Colt vor sich her und sucht die Räume des Apartments ab. Nur im Wohnzimmer, da wird er fündig. Da liegt der Lover. Tot, ein Loch im Schädel. Sieht übel aus, den hat einer versucht auseinanderzunehmen, wahrscheinlich weil er damit rausrücken sollte, wo Sam seine Klientin versteckt hat. Ob er etwas gesagt hat? Es hat einen Kampf gegeben, die Möbel sind ordentlich durch die Gegend geworfen. Pech gehabt, es ist aus, schon seit mehreren Stunden, der Typ ist kalt. Sam sieht sich um, sie haben nichts mitgenommen. Rudolf Kurowski ist nicht mehr zu helfen, und Sam verschwindet jetzt besser auch, bevor die Bullen auftauchen. So leise als möglich macht er sich aus dem Staub.
Vor der Haustür ist kein Mensch zu sehen, die Killer sind weg, die Bullen noch nicht da. Sam steigt in seinen Wagen, hält an der nächsten Telefonzelle und ruft bei der Kripo an. Parsons ist nicht mehr im Dienst, aber den wird er in den nächsten Minuten wieder antreten dürfen, denn Sam teilt dem Bullen am anderen Ende der Leitung brühwarm mit, dass es einen neuen Toten gebe. Dann legt er auf.
Was jetzt? Wenn der Junge mit der Adresse 'rausgerückt ist, wird es gefährlich für Kottan, ihn und seine Klientin. Außerdem, er muss ihr beibringen, dass ihr Lover tot ist, Naja, ist im Moment die kleinere Sorge. Er fährt zu seiner Zweitwohnung.
Aus alter Gewohnheit, die ihm mehrfach das Leben gerettet hat, fährt Sam die Straße vor seinem Haus in beiden Richtungen ab, um herauszufinden, ob er beschattet wird. Nun, das scheint nicht der Fall zu sein, in keinem der Wagen, die am Straßenrand geparkt stehen, sitzt ein Mensch, und keine Antennen deuten darauf hin, dass jemand über Telefon und Funk verfügt. Einigermaßen beruhigt parkt er den BMW in der Nähe des Hauses ein, steigt aus und geht zu seiner Wohnung hoch.
Sonja und Kottan vergnügen sich vor dem Fernseher, heute läuft ein guter Spielfilm. Sam ist wortkarg, holt eine Flasche Wein aus der Küche und entkorkt sie. Kottan sagt nichts, ahnt, was jetzt los ist, Sam gießt drei Gläser voll und verteilt sie in der Runde. Seiner Klientin ist sein Verhalten suspekt.
"Was ist los?"
"Können Sie sich das nicht denken?"
"Ist er... ist er tot?"
"Ja."
"Wie?"
"Erschossen. Und ich hoffe, dass er unsere Adresse nicht verraten hat."
"Warum... warum haben sie..."
"Das wissen Sie vielleicht besser als ich."
"Warum..."
***
Die Frau stammelt vor sich hin, Sam steht auf, nicht um sie zu trösten, sondern um ein Paket Taschentücher zu holen, da ihr Make Up bereits zu verlaufen beginnt, und setzt sich wieder in die Runde.
Nach 5 Minuten ist der Tränenanfall vorbei, und Sam berichtet, was er heute erfahren hat. Als er damit fertig ist, hat er das Gefühl, dass es nicht alles ist, was sie ihm in den letzten Tagen erzählt hat, sonst wären die Killer nicht so hartnäckig hinter ihr her. Aber für solche Fragen ist später noch genug Zeit, es ist Mitternacht durch, und bei den drei Personen macht sich Müdigkeit breit. Kottan übernimmt die erste Wache, denn sie müssen damit rechnen, dass im Verlauf der Nacht die Leute ins Haus kommen, die den Lover erlegt haben. Also knipst Kottan den Fernseher an, der ein recht langweiliges Bild zeigt, nämlich den Hauseingang, den sie durch eine Kamera überwachen können. Sam zieht sich mit seiner Klientin in das Schlafzimmer zurück, in dem ein Doppelbett die einzige Schlafgelegenheit ist.
Erst versucht er, die Frau danach auszuquetschen, ob sie tatsächlich mehr weiß als sie ihm bisher gesagt hat. Doch die ganze Fragerei hat keinen Zweck, sie scheint von den Ereignissen der letzten Tage mitgenommen zu sein, oder vielleicht spielt sie das auch nur, Sam ist da nicht sicher. Als er versucht, weiter zu fragen, stopft sie ihm mit ihrer Zunge den Mund. Warum eigentlich nicht, das gehört ja zu so einem Fall dazu, er lässt sich gerne von ihr verführen. Eine verdammt attraktive Frau, denkt er sich, als er sich auf sie legt.
Später ist es ruhig im Haus. Es ist kurz vor 3, als Kottan den Blick auf den Bildschirm wirft, denn da tut sich etwas. Ein Mensch kommt durch die Tür hinein, hinter ihm ein zweiter, und das, ohne einen Schlüssel zu haben. Kottan springt auf. Läuft zum Schlafzimmer und klopft Sam aus dem Schlaf, in den er nach der erschöpfenden Betätigung an seiner Klientin verfallen ist. Sofort ist er wach, greift nach seinem 45er Colt und schlüpft durch die Tür.
Die beiden Männer sind inzwischen aus dem Blickwinkel der Kamera verschwunden, bewegen sich die Treppe hinauf. Kottan schraubt den Schalldämpfer auf seine 38er Automatic, schleicht durch die Wohnungstür und versteckt sich auf halber Treppe in einer Nische. Sam bleibt hinter der Tür stehen. Und da kommen sie auch schon.
Offensichtlich rechnen die beiden Killer nicht damit, einen der Menschen, hinter denen sie her sind, wach vorzufinden, denn sie haben ihre Waffen in den Halftern. Ein dummer Fehler, denkt Kottan. Als sich einer der beiden daranmacht, an der Tür zu Sams Wohnung herumzufummeln, öffnet der mit einem Ruck die Tür auf und zieht den Mann am Arm in den Flur, ihm dabei den Colt an den Schädel drückend. Lässt ihn mit dem Gesicht voll gegen eine Strebe der Garderobe knallen, worauf der Mann ohnmächtig zusammenbricht. Pech gehabt!
Der andere Killer will seine Waffe ziehen, aber Kottan ist schneller und tritt sie ihm aus der Hand, schlägt ihm danach mit der Handkante in Höhe der Augen auf das Nasenbein. Der Mann krümmt sich, und Kottan stößt ihn in den Flur. Sam ist schon zur Stelle, nimmt ihn in Empfang, stößt ihn zu Boden und drückt ihm den Colt an die Schläfe, während Kottan den Killer nach Waffen durchsucht. Und er findet eine Menge: Einen 38er Colt, 2 Schlagringe, eine Drahtschlinge zum Würgen, zwei Klappmesser. Fertig mit der Arbeit, legt er ihm eine bereitliegende Handschelle an und hängt ihn an der Garderobe auf.
Jetzt ist der andere dran. Der regt sich schon wieder, aber bevor er sich wehren kann, drückt Sam ihm den Colt an den Schädel und fixiert seinen Arm. Kottan findet auch bei ihm ein ansehnliches Waffenarsenal. Auch er bekommt ein Paar Handschellen angelegt, Sam steckt die Brieftaschen der beiden ein, nachdem er sich die Personalausweise angesehen hat. Einer der beiden ist Hans Wrenz, der Killer, den Mike Hammer ihm beschrieben hatte. Was jetzt? Die beiden können auch später noch den Bullen übergeben werden, jetzt will Sam erst einmal sehen, was die beiden zu sagen haben.
Wo? Sam denkt nach. Dann geht er in die Küche und holt ein Klingenmesser, mit dem er einem der beiden die Kleidung bis auf die Unterhosen vom Körper schneidet, wobei er auch hier und da ein paar Hautfetzen mitnimmt. Das gleiche wiederholt er bei dem zweiten Killer. Beide bekommen einen Knebel in den Mund und ein paar Handschellen um die Knöchel, dann sind sie reisefertig.
Es scheint, dass die Männer irritiert sind, denn so etwas haben sie noch nicht erlebt, Sam macht das Spiel Spaß. Vorsichtig gehen Kottan und er die Treppe hinunter, kommen fast ohne Schwierigkeiten bis ins Erdgeschoss. Dort will sich einer der beiden trotz Fesseln um die Knöchel der Flucht entziehen, stürzt aber bei dem Versuch zu Boden und schlägt sich dabei an einer Treppenstufe den Schädel auf. Selbst Schuld! Weiter im Text, das Blut stört Sam nicht.
Er verlässt das Haus und holt den Wagen, während Kottan beide mit seiner Waffe in Schach hält. Als Sam vor dem Haus auf der Straße hält, schiebt Kottan seine Knarre unter seine Jacke und die Männer zum Auto. Dort verlädt er sie auf die Rücksitzbank, wobei sich der bisher unverletzte ebenfalls den Schädel an der Dachstrebe anschlägt. Endlich sitzen sie im Auto.
Die Detektive reden nicht viel miteinander, Sam konzentriert sich aufs Fahren, Kottan weicht mit dem Blick und der Mündung seiner Waffe nicht von den beiden Männern. Um diese Uhrzeit sind die Straßen Kölns leer, und nach einer Viertelstunde Fahrt kommen sie in ein einsames Waldstück in der Ville. Sam fährt einen Forstweg entlang, bis er mitten in Wald anhält. Auf dem Rücksitz beginnen die Killer nervös zu werden. Als erster steigt Sam aus, öffnet die Tür hinter dem Fahrersitz und zieht Wrenz an den Haaren aus dem Wagen. Geht mit ihm 100 Meter durch den Wald, bis ihn der Andere nicht mehr sehen kann, stellt ihn an einen Baum, nimmt eine der Schellen ab und schließt den Killer an den Baum an.
"Für wen arbeitest Du?"
***
Sam zieht ihm den Knebel aus dem Mund, aber der Mann spuckt ihm nur ins Gesicht. Na gut, das war es dann für dich. Um Verwirrung zu stiften, zieht er den Colt hoch und drückt ab. Dann geht er zum Auto zurück.
Auch den zweiten Mann zieht er aus dem Auto, er ist nach dem Schuss nervös, diesmal steigt Kottan mit aus und kommt mit, den Killer bringen sie zur anderen Seite hin in den Wald. Ihn macht Sam genauso fest wie den ersten, stellt ihm dann auch die Frage. Keine Antwort? Willst Du nicht verstehen? Egal, das kriegen wir auch so 'raus, dauert nicht mehr lange. Kottan schiebt den Knebel wieder in den Mund, verbindet dem Mann die Augen. Und drückt ab. Beide Männer sollen glauben, dass der andere tot sei.
Die Detektive gehen zum Auto, steigen ein und fahren in die Stadt zurück. Es wird kalt draußen, aber die beiden Killer werden schon nicht erfrieren. Damit sie nicht irgendein Spaziergänger losmacht, hält Sam an der ersten Telefonzelle und ruft die Polizei an, gibt den Standort der beiden Killer und die Vermutung, dass sie für die Morde der letzten beiden Tage verantwortlich sind, durch und legt auf, ohne seinen Namen zu nennen. Parsons wird sich denken können, dass es Sam war, der ihm die Killer auf dem Präsentierteller dargeboten hat.
Um 4 Uhr sind sie zurück im Apartment, jetzt können sie beruhigt schlafen, es droht keine Gefahr mehr. Sam schleicht sich ins Schlafzimmer, legt sich neben seine Klientin, die von den ganzen Vorfällen scheinbar nichts gemerkt hat, Kottan nimmt auf dem Schlafsofa Platz. Kaum 5 Minuten später schnarcht die ganz Bude.
In so manchem Einkaufszentrum sitzt ein alter Mann auf einem Stuhl und hört sich die Wünsche kleiner Kinder an. Wie könnte sich ein Werwolf in dieser Rolle bewähren?
Haben Sie schon mal versucht eine Webseite vorlesen zu lassen? Barrierefreiheit ist mehr als nur ein Thema für Behinderte. Erfahrungen mit dem Einstieg ins Thema Accessibility Guidelines.
TYPO3 Frontend für Agentur IBK: Slider mit Swiper.JS für Ebooks und PDF Downloads aus dem Berscheid Verlag
Schröder ist Buchhalter bei einer Versicherung und Opfer von Mobbing. Die Kollegen hassen ihn. Ein Unfall bringt sein Leben in eine andere Richtung.
Wie fühlen sich Entwickler nach einem Meeting mit dem Management wenn die ganze Arbeit des Tages für das Gesäß war? Eine Bildergalerie von Thomas Berscheid.
Jan Meisler lernt eine Musikerin aus Georgien kennen. Als er bei seiner Familie das georgische Musikstück Suliko spielt, bringt ein Unfall seine Großmutter ins Koma. In ihren Sachen entdeckt er ein Bild einer georgischen Musikgruppe. Er macht sich auf die Suche nach seinem Großvater in Georgien.