
Perfekte Namen finden: ChatGPT im kreativen Schaffensprozess
KI für den kreativen Schaffensprozess: Wie finde ich perfekte Namen beim Schreiben eines Krimis? ChatGPT hilft. Neues aus der Werkstatt von Thomas Berscheid.
Vor ein paar Jahren schlage ich die Fernsehzeitschrift (ja, so richtig aus Papier!) auf und sehe den Titel eines Films: Die Tür der Versuchung. Hui, denkt man sich da, ein billiger Erotikfilm aus den 1970er Jahren, so eine billige Kiste. Immerhin mit Jeff Bridges und Kim Basinger in der Besetzung. Könnte nett sein, aber bei dem Titel… Dann fällt mein Blick auf den englischen Originaltitel: The door in the floor.
Innerhalb einer Sekunde wusste ich, worum es ging.
Ein paar Jahre zuvor hatte ich mein erstes Buch von John Irving gelesen: Witwe für ein Jahr. Wie bei John Irving üblich, ein dünnes Buch mit etwas mehr als 600 Seiten. Die Geschichte einer Frau, die im Alter von 4 Jahren verlassen wird. Das Buch zerfällt in drei Teile. Der erste Teil dreht sich um eine traumatisierte Familie, denn die Mutter Marion hat sich niemals von dem Schock erholt, als ihre beiden pubertierenden Söhne vor ihnen sitzend bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
Jeff Bridges spielt den Schriftsteller als Vater einer kleinen Tochter in einer Ehe, die dem Untergang geweiht ist. Er schreibt für Kinder und hat eine Geschichte veröffentlicht, in der es um einen kleinen Jungen geht. Diese Geschichte heißt: The door in the floor. Und weil dieser Titel des öfteren vorkommt und das Grauen hinter der Tür eine wichtige Rolle spielt, ist mir dieser Titel in Erinnerung geblieben. Warum verdammt nochmal hat man dem Film nicht den originalen Titel gelassen? Man erkennt den Zusammenhang zum Besuch sofort!
Natürlich ist es nicht einfach, ein kleines Buch von John Irving in die 90 Minuten eines Films zu packen. Der Autor hat sich auf den ersten Teil des Buches beschränkt, und das ist auch gut so.
Basinger und Bridges liefern übrigens exzellentes Handwerk ab. Marion versteinert, als sie von ihrem jugendlichen Liebhaber auf ihre Söhne angesprochen wird. Das Leid, dass Basinger verkörpert… Eindrucksvoll. Am Ende erzählt Bridges vom Unfall. Es sind genau die Bilder, die ich selber beim ersten Lesen des Buches im Kopf hatte.
Ebenfalls vor ein paar Jahren fiel mir in einer Fernsehzeitschrift (ja, die aus Papier) ein Film mit einem absolut blödsinnigen Namen auf. So mein erster Gedanke. Der Film heißt: Boy A. Wer lässt sich so etwas einfallen? Sekunden später las ich, worum es in dem Film geht. Und da wusste ich: Boy A ist der beste Titel, den man diesem Film geben konnte.
Grundlage des Films ist ein Roman. Es geht um einen jungen Mann, der nach der Verbüßung seiner Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wird. Er hatte, selber noch ein Kind, mit einem Freund ein anderes Kind ermordet. Nun soll er resozialisiert werden.
Der Roman stellt keine Fiktion dar, denn er basiert auf einem wahren Kriminalfall. Im Februar 1993 entführten zwei 10-jährige Jungs einen fast 3 Jahre altem Jungen und brachten ihn mit roher Gewalt um. Sie wurden dabei von Überwachungskameras gefilmt, was recht schnell zu ihrer Festnahme führt. Der Fall ging durch die internationalen Medien. Ähnlich wie man heute gewalttätige Videos auf TikTok für ansteigende Gewalt bei jungen Menschen verantwortlich macht, gab es seinerzeit eine Diskussion um die Auswirkung gewalttätiger Filme auf Kinder und Jugendliche. Um Familien und die Jungen zu schützen, wurden ihre richtigen Namen nicht an die Öffentlichkeit gegeben. Sie hießen Kind A und Kind B, was dem Titel des Films entspricht und der Grund ist, warum dieser sehr gut passt. Ihre Identität kam trotzdem ans Licht und man kann sich ausmalen, wie es in sozialen Medien heute abgehen würde. Der Fall wirkt bis heute nach. Für mich persönlich einer der bedrückendsten Kriminalfälle aller Zeiten.
Nun ja, da gibt es noch die Filme mit Louis de Funès. Im deutschen Titel haben sie Balduin als Namen. Muss das sein? Am schlimmsten finde ich „Le grand Restaurant“: Was für ein schöner Titel, den es auch in der DDR gab! In der Bundesrepublik gab es dann
Was für ein Blödsinn! Allein die Szene mit „Muskatnuss, Herr Müller!“ ist genial. Aber das Marketing hat es leider oft in früheren Jahren vermocht, mit einem nicht sehr denkfähigen Titel darauf hinzuweisen, dass es sich hier um eine Komödie handelt. Was ist so schlimm an „Das große Restaurant“?
Vor ein paar Stunden habe ich den Wal gesehen. „The Whale“ ist auch der deutsche Titel. Ein adipöser Mann, der gegen Ende seines Lebens selbiges aufräumen will. Am Ende liest ihm seine Tochter den Aufsatz über Moby Dick vor, den sie im Grundschulalter der Jungs aus South Park geschrieben hat. Er wälzt sich vom Sofa und steht auf. Dieser Titel passt einfach perfekt.
Mittlerweile scheinen sie beim Marketing mitbekommen zu haben, das es Leute gibt, die eine andere Sprache beherrschen. Manchmal ist das auch englisch. Star Wars ist seit Jahrzehnten eine sehr bekannte Marke. Gerade das Beispiel von „The Whale“ zeigt, dass es heute auch anders geht. Früher war eben nicht alles besser. Und so führen uns Namen von Filmen heute oft nicht mehr in die Irre, sodern sondern sagen uns in Bruchteilen von Sekunden, was wir da vor uns haben.
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