
Perfekte Namen finden: ChatGPT im kreativen Schaffensprozess
KI für den kreativen Schaffensprozess: Wie finde ich perfekte Namen beim Schreiben eines Krimis? ChatGPT hilft. Neues aus der Werkstatt von Thomas Berscheid.
Die Tour de France der Männer und der Frauen geht vorbei, und nach 4 harten Wochen vor dem Fernseher und auf dem Hometrainer ist es Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen. Zwischen dem Radsport und TYPO3-Projekten gibt es eine ganze Menge an Gemeinsamkeiten. Das bezieht sich auf die Vorbereitung eines TYPO3-Projektes ebenso wie auf die Teamarbeit und den ganz langen Atem.
Niemand tritt bei der Tour de France oder einem anderen Radrennen an, ohne sich eingehend vorbereitet zu haben. Für einen Urlaub von Köln aus mit dem Mountain Bike runter ans Mittelmeer fährt man das Rad ein, tritt ein paar Tausend Kilometer für die Kondition, sitzt den Sattel schmerzfrei und wiegt die Unterwäsche ab, um nicht zu viel Gewicht zu schleppen. Für eine Herausforderung wie die Tour de France, den Giro oder die Vuelta fährt man schon im Winter am Mittelmeer in die Berge, um Kondition aufzubauen. Man fährt die Strecke ab, am besten selber, um bei einer Spitzkehre zu wissen, wo man in den Bergen am besten angreifen kann.
Wenn man eine Webseite bauen soll, sollte man sich genauso verhalten. Man sollte nicht einfach in blinden Aktionismus loslegen und Leute irgendwas coden lassen, auf irgendeinem System, mit irgendwelchen Vorlagen. Da steht erst mal ordentlich Planung mit UX / UI an. Dann macht man sich Gedanken über Aussehen und Technik, dabei fängt man die Kolleginnen und Kollegen aus der Grafik und dem Marketing ein, damit sie nicht ein paar Jahrmilliarden an Arbeit erzeugen. Schon hier zeigt sich: Eine eingehende Vorbereitung ist alles! Wenn ich die Spitzkehren unterhalb Alpe d’Huez kenne, dann weiß ich, dass ich bei Kehre Nummer 7 (die mit den Holländern) angreifen kann. So als Beispiel. Dann weiß ich auch welcher Kreisverkehr einen Sturz provoziert und wo es bei der Abfahrt eng werden kann. Und diese Vorbereitung ist auch bei IT-Projekten dringend notwendig.
Es gab eine Zeit im Radsport, da konnte man eine Etappe der Tour de France oder vielleicht auch die ganze Tour quasi im Alleingang gewinnen. Jacques Anquetil oder Eddy Merckx sind gute Beispiele dafür. Mittlerweile ist Radsport, jedenfalls bei den längeren Rundfahren, ein Teamsport geworden. Leute wie Erik Zabel profitieren beim Sprint von der Arbeit der Anfahrer. Teamarbeiter wie Tony Martin oder Nils Politt fahren die Hälfte der Tour de France ganz vorne im Wind und kontrollieren das Feld, damit der Kapitän der Mannschaft keine Ausreißer jagen muss.
Auch bei TYPO3-Projekten ist die Zeit der Einzelkämpfer mittlerweile vorbei. Es gab Zeiten, da konnte man als Full Stack Developer ganze Webseiten Projekte alleine stemmen. Gut, das mache ich mit meinen eigenen Projekten wie dieser Thomweb.de auch heute noch alleine, mit all den Problemen, dass einem Fehler erst Tage später auffallen, weil keiner testet… Da ist es besser, wenn man ein Team hat.
Ein Beispiel dazu aus meinem aktuellen TYPO3 Projekt: Wir haben Vorarbeiten für das Backend geleistet, ohne das die Tickets schon refined waren. Also habe ich mit dem Frontend Kollegen mehrfach Ticket Ping Pong gemacht, bis alle Anforderungen aus dem Backend erfüllt waren, denn die kamen erst die letzten Tage hinzu. So geht Teamarbeit.
Ich habe ja nicht Informatik studiert und nach meiner Schulzeit gab es keine Ausbildung zum Fachinformatiker. Die ganzen Technologien, mit denen ich heute arbeite, gab es in den 1980er Jahren einfach noch nicht. Im Jahr 2014 habe ich die Brocken bei meinem früheren Arbeitgeber hingeworfen und mich an den Rechner gesetzt, um mal richtig zu Programmieren und das Handwerk von der Pike auf zu lernen. Es hat rund 5 Jahre gebraucht, bis ich im Umgang mit TYPO3 soweit war, dass ich das Wissen an andere Menschen verteilen konnte und fit war für den Job als Senior TYPO3 Developer.
Viele Menschen haben diesen langen Atem nicht und brechen vorher Ausbildung oder Job oder Beziehung oder Wandertour ab. Natürlich, es gibt Gründe dafür. Und es kommt sehr oft darauf an, was du in deiner Jugend gemacht hast. Bei mir waren das Rad und der Bass die wichtigen Faktoren. Ich nehme jetzt mal das Rad.
Als ich 14 war, hatte ich ca. 60% Übergewicht und ordentliche Probleme mit Adipositas. Meine Perspektive für das Leben sah danach aus, dass ich als Fettbolzen leben und wahrscheinlich mit ca. 50 Jahren an den Folgen von Diabetes aus dem Leben scheiden würde. Mittlerweile bin ich 60 geworden und habe ca. 15 Kilo mehr auf den Rippen als mit 14. Übergewicht von 60% runter auf 15%. Tendenz leicht fallend. Aktueller Grund dafür ist der Hometrainer im Keller. Um das zu erreichen brauchte ich einen sehr langen Atem.
Und genau das gleiche haben wir bei IT-Projekten. Nicht nur beim Bau einer Webseite, sondern auch bei einer Servermigration oder dem Umzug von Office Software auf ein Cloud System. Da ist hektischer Aktionismus das falscheste was man machen kann. Da braucht es viele Tage, Wochen und vielleicht auch Monate bis man damit durch ist. Wenn man ein Projekt anpackt, fällt einem erst bei einem Blick in die Eingeweide des Systems auf, dass da eine fette Sicherheitslücke drinsteckt, die niemand vorher zu Gesicht bekommen hat. Dann weiß man: Das dauert jetzt länger! Und dann ist das nicht die Strecke vom Haus Waldesruh hoch zur Jugendherberge nach Hinsbeck, dann ist das plötzlich der Mount Ventoux. Wenn du gewohnt bist, dich über Monate hinweg durch den Schnee zu quälen, um von Grefrath aus nach Kempen in Thomaeum zu kommen, wenn du dich durch einen Sturzregen bei Dormagen gekämpft und den inneren Schweinehund besiegen konntest, weil du die Monate zuvor (fast) jeden Tagen die Lunge auf dem Sattel ausgekotzt hast, dann hast du auch einen langen Atem für ein IT-Projekt.
So habe ich dann immer ein paar Gesichter vor mir. Wenn du so 8 Stunden am Rechner verbracht hast, ein Template in Fluid angeschlossen und alle Daten aus dem Repository geholt hat, dann denkst du langsam an den Feierabend. Du hast dann vielleicht noch 20% Resthirn und kannst nicht mehr so ganz klar denken. Wäre doch schön jetzt in die Küche zu gehen, den Topf aufzusetzen und…
In solchen Momenten habe ich mittlerweile oft das Gesicht von Tony Martin vor meinen Augen. In seiner Karriere als Radprofi ist er ungefähr die Hälfte der Tour de France vorne gefahren. Mit einem ziemlich leidenden Gesichtsausdruck. Er hat die Sache durchgezogen, ähnlich wie Nils Politt bei der Tour 2025.
Da stelle ich mir dann die Frage: Du hast jetzt noch eine Stunde, vielleicht auch nur noch eine halbe Stunde, um dieses Ticket zu erledigen. Du kannst morgen nachsehen, ob du wirklich alle Anforderungen erfüllt hast, aber wenn du dich jetzt durchbeißt dann hast du die Technik abgeschlossen. Du wirst später in Gedanken ein Bier trinken können. Also bring das jetzt zu Ende! Denk an Tony Martin!
Ja, und dann ist da ja noch der andere Spruch, der Legende geworden ist. Ich war in meinem Leben zweimal in Colmar und öfter noch in Montbeliard, erst mit dem Mountain Bike und später mit dem Auto auf der Suche nach Spuren der Familie meiner Frau. Eine andere Geschichte. Dazwischen sind 1997 die Fahrer der Tour de France gefahren. Jan Ullrich gerade in Gelb. In den Vogesen hat Jan ein gesundheitliches Problem und Udo Bölts wirft ihm an den Kopf: „Quäl dich, du Sau!“ Mehr dazu übrigens in der ARD Mediathek hinter dem Link.
Genau das zeichnet für mich der Radsport aus und das was man dabei lernt. Nach 8 Stunden am Rechner schmerzt der Hintern und das Hirn will nicht mehr. Du willst aufgeben. Wenn du gelernt hast, die letzten Reserven zu mobilisieren, wenn du gelernt hast dir die Lunge zu erbrechen und die Schmerzen in den Beinen auszuhalten, dann hast du im Hinterkopf, dass du dich hinterher verdammt gut fühlst, wenn du die Leistung erbracht und nicht vorher aufgegeben hast. Also schiebst du dir ein paar Waffeln rein, jagst ein paar Hunde und schneidest Rosen ab, um dann noch mal kräftig durchzuatmen und die restlichen Daten ins Template zu holen. Wenn du 40 Minuten später alles ins GIT Repository gepumpt hast und den Rechner zuklappst, fühlst du dich aufgekratzt und todmüde zugleich, aber du hast den inneren Schweinehund besiegt und stehst auf dem Podium. Zumindest innerlich.
Als Lehrsatz aus meinem Sermon: Die mentale Vorbereitung für erfolgreiche IT-Projekte kann bereits in jungen Jahren erfolgen.
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