Leseprobe: Nierstaler Mordbote
„Helfen Sie mir!“ bibberte Joseph den Mann über ihm an.
Dann erkannte er das Gesicht.
„Du!“ stieß Joseph mit kalter Stimme hervor, „keinen Cent bekommst du von mir.“
Der Mann fasste Josephs Jacke links und rechts von der Knopfleiste und riss sie mit einer kräftigen Handbewegung auf.
Joseph wollte dem Mann an die Schulter greifen, aber die Hand gehorchte nicht mehr. Seine Finger krallten sich um den Arm, vergruben sich im derben Stoff des Mantels, rutschten ab. Er ahnte, dass er Finger hatte, aber er konnte sie nicht mehr fühlen, nicht mehr bewegen. Der Acker, sein Acker, der ihn so lange Jahre ernährt hatte, war nun hart und kalt und sog sein Leben in sich auf wie ein Schwamm das Wasser.
Eine Fußspitze drückte Jansen unbarmherzig auf sein Feld. Er versuchte ein letztes Mal, sich aufzurichten.
Bald war er sehr glücklich.
Der Kaukasische Ochsenfrosch
Es gibt ihn nicht wirklich, ich habe ihn erfunden, aber er spielt eine wichtige Rolle im Hintergrund: Der kaukasische Ochsenfrosch.
Die Geschichte des kaukasischen Ochsenfroschs ist schnell erzählt: Zu Beginn des Krieges zwischen Georgien und Russland 2008 ist ein Transportflieger der Deutschen Luftwaffe nach Georgien geflogen und südlich von Tbilissi gelandet. Er flüchtete vor dem russischen Marder (Mustelidae Putinensis). Beim Ausladen von Hilfsgütern hüpfte unbemerkt ein Frosch in den Laderaum des Flugzeugs. Wieder zurück in Weeze schlich sich der Frosch aus der Transall und hüpfte in Richtung Niers. Nach ein paar Wochen fand er einen Tümpel in Höhe Grefrath und ließ sich dort nieder.
Der kaukasische Ochsenfrosch ist eine biologische Besonderheit und steht einem großen Bauprojekt in Grefrath im Wege. Ein paar Umweltschützer wollen mit einem Camp neben dem Tümpel dafür sorgen, dass dem Frosch nichts passiert. Sie verbrennen in ihrem Zelt. Nicht freiwillig.
Was mit dem kaukasischen Ochsenfrosch passiert? Das können Sie im Ebook lesen…