
Perfekte Namen finden: ChatGPT im kreativen Schaffensprozess
KI für den kreativen Schaffensprozess: Wie finde ich perfekte Namen beim Schreiben eines Krimis? ChatGPT hilft. Neues aus der Werkstatt von Thomas Berscheid.
Zwischen Mai 2019 und Ende 2020 habe ich bei einem großen Anbieter von Online-Seminaren als Dozent Schulungen für TYPO3 und Wordpress gegeben. War eigentlich eine schöne Zeit, wenige der Erfahrungen waren mies, die meisten Seminare waren recht gut. Das lag zum einen an den Teilnehmenden, zum anderen an der Tatsache, dass ich mein Wissen weiter vermitteln konnte, und das liegt mir. Aber was bleibt aus dieser Zeit hängen, bei einem Rückblick, drei Jahre nach dem Ende der Kurse?
In Erinnerung bleibt vor allem, dass der größte Teil der Teilnehmenden Teilnehmerinnen waren. Die Quote lag in den meisten Kursen bei ungefähr zwei Drittel Frauen und einem Drittel Männer. In diesem Artikel möchte ich das Verhalten einiger Frauen eingehen. Denn ein Fall skizziert exemplarisch, wie Frauen sich im Arbeitsleben verhalten. Es ist eine Geschichte, in der die Angst zu Versagen eine wichtige Rolle spielt.
Konkret geht es um meinen letzten Kurs. Dieser hatte mehr als 10 Teilnehmende, die meisten von ihnen Frauen. Zwei Menschen sind mir dabei in Erinnerung geblieben. Mit dem Teilnehmer fange ich an, denn der spielt eine Nebenrolle. Der Teilnehmer war so ein Alphatier: Er hatte früher ein Team geleitet und war schon ein paar Wochen auf der Suche nach einem neuen Job. Wenn man so jemand in einem Seminar hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder du schlägst dir jeden Tag mit diesem Mann virtuell auf die Fresse und machst ihn zum Feind. Oder du nutzt seine Hormone und bindest ihn aktiv quasi als Klassensprecher in den Kurs ein. Letzteres habe ich getan. Und damit erstmal genug für den Teilnehmer.
Kommen wir zur Teilnehmerin, denn um sie soll es beispielhaft in diesem Text gehen. Auch sie ein Alphatier: Rund 15 Jahre Tätigkeit im Marketing, Verantwortung für Personal und Budget. Sie hat Teams geleitet, hat Arbeiten zur Programmierung geplant, durchgeführt haben solche Projekte aber andere Leute und Ahnung davon, was sie da an Aufträgen rausgibt, hatte sie nicht.
Diese Frau konnte hervorragend darstellen, wie man Arbeit gestaltet, wie man Grundlagen für Designs macht und so weiter. Sie war eine absolute Powerfrau und das hat man ihr auch angemerkt. Aber als es ums Programmieren ging, ist sie komplett zusammengesackt. Nach den ersten Tagen TYPO3 hatte ich mit ihr ein Einzelgespräch. Sie wollte den Kurs verlassen, wollte alles hinwerfen. Sie traute sich das alles nicht zu. Ich habe sie dann aufgebaut: Es ging in diesem Kurs nicht darum, innerhalb von vier Wochen mehrere Jahre Studium nachzuholen. Sie sollte am Ende keine perfekte Arbeit abliefern, sondern mir zeigen dass sie verstanden hat, wie solch ein Reaktionssystem wie TYPO3 funktioniert.
Was mir bei diesem und mehreren Gesprächen aufgefallen ist: Da hat man solch eine gestandene Powerfrau vor sich, mit mehreren Jahren Berufserfahrung und ein absoluter Crack im Beruf. Und da fällt diese Powerfrau in sich zusammen und wird zu einem kleinen Mädchen. Ich bin nichts, ich kann nichts, ich bin unfähig, ich bin ja nur ein kleines Mädchen. Genau diese Verhaltensweise, die man aus früheren Jahrzehnten kennt, als Schulbildung für Frauen unnötig war, weil die ja sowieso heiraten und Kinder bekommen und ohnehin nicht arbeiten. Und schon gar nicht in technischen Berufen.
So begann also die letzte Woche dieser Schulung. Die Kurse waren so aufgebaut, dass man eine drei Wochen lange Lernphase hatte. An diese schloss sich eine Woche für eine Prüfungsaufgabe an. Montags Morgens habe ich also die Aufgabe präsentiert. Am Dienstag meldete sich die Teilnehmerin mit der massiven Berufserfahrung und verfiel wieder in die Rolle des kleinen Mädchens: Sie schaffe das nicht, sie könne das nicht, sie wolle den Kurs aufgeben. Ähnlich wie vorher habe ich sie aufgebaut und ihr gesagt, dass sie versuchen sollte, ein paar Aspekte der Aufgabe umzusetzen. Vielleicht auch nur eine einzelne Seite, auf jeden Fall besser in die Tiefe gegen als oberflächlich zu arbeiten. Den Rest der Woche habe ich dann von ihr nichts mehr gehört oder zumindest kein weiteres Anzeichen eines Aufgebens wahrgenommen.
Am Freitag war es dann so, dass alle Teilnehmenden die ersten beiden Unterrichtsstunden Zeit hatten, den letzten Feinschliff an ihrer Aufgabe zu machen. Nach 10:00 Uhr begannen dann alle nacheinander mit der Präsentation ihrer Ergebnisse. Am Ende des ersten Viertel der Teilnehmenden kam die Powerfrau zu Wort. Sie stellte ihre Seite vor. Eigentlich hatte jeder erwartet, nun ein paar kleine Sachen zu sehen, vielleicht hier ein Textelement, dort ein Bild… Sie hatte ein eigenes Konzept für ein recht dunkles Design umgesetzt. Die Details ihrer Arbeit stellte sich nacheinander vor. Ich sah kurz in die Gesichter der anderen Teilnehmenden: Ihnen gingen die Augen genauso über wie mir selber. Dann war sie am Ende ihrer fast perfekt durchgestylten TYPO3 Webseite. Ach ja, meinte sie dann, sie habe die Bilder auf der Seite dann noch mit einem Hover Effekt mit Sepia und Transition versehen.
Als erster nach einer kurzen Pause meldete sich der Alphamann. Er war beeindruckt. Er traue sich kaum noch, seine eigene Arbeit vorzustellen, bei der perfekten Arbeit, die diese Teilnehmerin gerade präsentiert habe. Damit war klar: Bei dieser Teilnehmerin war die Arbeit auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Und uns allen die Kinnlade auf den Schreibtisch.
Das war mein letzter Kurs. Man sollte bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist. Damit war für mich auf jeden Fall der Punkt erreicht, bei dem es keine Steigerung mehr gibt. Und dieser Kurs hat mir auch gezeigt, dass es sehr deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern beim Selbstbild gibt.
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