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Deutschland kauft Georgien: Satire von Thomas Berscheid

Gedanken zum 1. April 2003

Deutschland und Georgien werden ab dem 1. April 2003 eine wesentlich engere Verbindung eingehen, als jeder Beobachter bisher glauben durfte. Wie die deutsche Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit in einem Interview mit der Internetagentur IBK am 1. April bekannt gab, wird das Ministerium seinen gesamten Jahresetat dafür aufwenden, Georgien käuflich zu erwerben. In den Besitz der Bundesrepublik Deutschland wird dann das gesamte Territorium sowie das staatliche Eigentum übergehen.

Von dem Neuzugang verspricht sich das Ministerium hohe Synergieeffekte. So soll mit der Eingliederung Georgiens als 17. Bundesland das Weinanbaugebiet Deutschlands um ein Vielfaches anwachsen. Das Problem der Verrentung deutscher Bundesbürger wird schlagartig gelöst, da nun alle deutschen Rentner eine Einhaltsrente von 7 Euro erhalten.

Auch für die derzeit angeschlagene deutsche Wirtschaft erwartet man positive Auswirkungen. So wird das Recycling alter deutscher Autos nach Kutaissi und Tiflis ausgelagert. Das Gesundheitswesen soll dadurch saniert werden, dass georgische Ärzte nach bisherigen Tarifen in Deutschland praktizieren dürfen.

Auch auf sportlicher Ebene deuten sich deutliche Verbesserungen an. Der Deutsche Fußballbund ist der Ansicht, dass der Einkauf georgischer Fußballer nun wesentlich verbilligt wird. Dies soll den deutschen Fußball wieder in die internationale Spitzengruppe befördern. Ähnliches erwartet das Nationale Deutsche Olympische Komitee für Ringen und den Schachsport.

Dabei sollen die positiven Erfahrung der Eingliederung der DDR in den Bundesverband der 16 Bundesländer genutzt werden. Bayern hat allerdings bereits angekündigt, sich Österreich anschließen zu wollen. Hauptgrund dafür ist, dass die höchsten Berge Deutschlands nun nicht mehr in den Alpen, sondern im Kaukasus lägen.

Soweit der erste Bericht zu dieser sensationellen Neuerung am 1. April. Morgen werden wir diesen Bericht fortsetzen.

Erschienen bei Georgien Nachrichten, 1. April 2003