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Der Pumakäfig: Männliche Strategien gegen Kolleginnen im Büro

Was bleibt beim Rückblick auf 13 Jahre Arbeit bei einem Unternehmen? Der Pumakäfig. Als ich auf einer Fete eine Kollegin wieder traf, mit der ich jahrelang das Büro geteilt hatte, war ihr erster Gedanke, als sie hörte, dass ich auch zu der Fete komme: Der Pumakäfig. Nicht die Webseite, für die wir zusammen verantwortlich waren, nicht die Firma, nicht das CRM System, nicht die Kantine, nicht die tägliche Routine in der IT-Welt, nein, es war eine Episode mit Kollegen, die bei ihr bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Und mir gezeigt hat, wie man im Kampf um einen effizienten Arbeitsplatz sehr einfache und zugleich sehr wirkungsvolle Strategien gegen Kolleginnen im Büro umsetzen kann.

Männer im Sommer im Büro mit Heizung

Was muss man sich unter dem Pumakäfig vorstellen? Nun, man stelle sich folgendes vor: In einem Büro sitzen vier Männer im Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 40. Zwei dieser männlichen Wesen haben Adipositas. Das Büro ist in einem Container und hat perfekte Südlage. Es ist Sommer, eine Klimaanlage, auch mobil, nicht vorhanden. Egal ob man das Fenster aufmacht oder nicht, die Sonne knallt auf die Außenwand und bereits am frühen Morgen hat man knapp unter 30 Grad Celsius im Büro. Die Sonne sorgt per se schon für ein weiteres Ansteigen der Temperaturen.

Damit aber nicht genug. Man überlege, in dieses Büro noch eine Elektroheizung von 2 Kilowatt Heizleistung zu stellen und auf Maximalstufe laufen zu lassen, bei ausgeschaltetem Thermostat, damit sie auch bei mehr als 30 Grad noch auf volle Pulle läuft. Klingt abwegig? Mag sein, aber es beschreibt genau den Effekt unserer elektrischen Geräte. Denn vier Kollegen haben vier Rechner, zwei mit Windows und zwei von Apple. Alles schöne Tower Geräte mit ordentlicher Leistungsaufnahme. Dazu insgesamt sechs Monitore, richtig große Dinger, und zwar keine Flatscreens, sondern gute alte Röhrenmonitore, die bei 17 Zoll schon mal im Leerlauf 200 Watt ziehen. Da sind zwei Kilowatt eher gering geschätzt. Auf jeden Fall haben unsere Arbeitsgeräte ordentlich Wärme produziert.

Es war also Sommer und wir haben geschwitzt. Schon am späten Vormittag waren mein Mitarbeiter und ich voll des Schweißes und ebenso unsere T-Shirts. Es begann zu riechen, ich brachte zu diesem Zeitpunkt gute 20 Kilo mehr auf die Waage als heute, und mein jüngerer Kollege setzte noch ordentlich einen drauf. Wir Bewohner des Büros nahmen den Geruch zwar wahr, aber er störte uns nicht weiter, es war unser eigener.

Kollegin bringt Strategie des Pumakäfig in Fahrt

Dass es roch, bekamen wir eigentlich erst dann so richtig mit, als eine Kollegin reinkam. Dieser Moment brachte die Strategie des Pumakäfigs erst so richtig in Fahrt. Der Monolog lief ungefähr so wie hier, die Kollegin riss die Tür zu unserem Büro auf, sagte dann:

„Hör mal Webmaster, ich bräuchte von dir…“ 
Sie nahm einen Atemzug, um weiterreden zu können. 
„Puh!“ entströmte es ihrem Mund. 
„Ich schreib dir eine E-Mail!“ stöhnte sie, sprang aus dem Büro und knallte die Tür von außen zu.

Wir sahen uns an. Was war da gerade passiert? Logisch, wir wussten, dass wir riechen, ziemlich übel riechen sogar, aber dass es so auf die weibliche Nase wirkt… Auch andere Kolleginnen kamen in den folgenden Stunden ins Büro und waren in weniger als 30 Sekunden wieder draußen. Zum ersten Mal in vielen Jahren bei diesem Unternehmen konnten wir in Ruhe unserer Arbeit nachgehen, ohne dass wir permanent gestört und aus dem produktiven Werk gerissen wurden.

Es zeigte sich also, dass die Strategie, natürliche biologische Kampfmittel für eine olfaktorische Abwehr einzusetzen, einen Erfolg brachte. Wir haben also an der Strategie gegen weibliche Mitarbeitende gearbeitet. Wir haben uns zwar geduscht, aber nur einmal die Woche die T-Shirts gewechselt, weil vor allem die Ehefrauen mit einer Wäscheklammer auf der Nase die Waschmaschinen gefüllt haben. Wir haben auf unnötiges Zeug wie ein Deodorant verzichtet. Es roch ordentlich. Und wir waren sehr produktiv, denn niemand riss uns permanent aus der Arbeit heraus. Aber irgendwann war der Sommer zu Ende und das Schwitzen hörte auf. Somit war auch der Geruch normal und die Kolleginnen kamen wieder rein.

Ich habe von der Kollegin übrigens niemals eine Mail in der Sache bekommen, mit der sie bei uns ins Büro rein gestürmt gekommen war.

Woher kam der Name Pumakäfig?

Wer kam eigentlich auf den Namen? Ich weiß es heute nicht mehr. Ich glaube, es war eine der Kolleginnen, die nach einem Atemzug aus dem Büro verschwunden war, die auf diesen prägnanten Namen kam. Sie hatte meines Wissen nach keine Haustiere, vor allem keine große Katze, sie entstammte wieder einer Zoo- noch einer Zirkusfamilie, aber das Bild des Pumakäfigs hatte sich offenbar bei ihr eingebrannt.

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