Blog von Thomas Berscheid: Krimis und Ebooks

Am Niederrhein kann es kalt werden. Sehr kalt. In den 1980er Jahren habe ich mehrere Winter erlebt, in denen die Temperaturen auf Werte um 15 Grad unter Null zurückgingen. Der Radweg zwischen Grefrath und Kempen war sechs Wochen komplett vereist. In Klixdorf hat mich ein Müllwagen beim Versuch über die Straße zu fahren fast umgefahren. Vor diesem meteorologischen Hintergrund spielt der Krimi „Nierstaler Mordbote“.

Knapp 30 Jahre ist es her, dass ich den Kopf des Professors geschrieben habe. Eine abgedrehte Geschichte über einen Professor, der mit schwarzer Magie seine Karriere voran treibt. Allerdings macht der Royale Investigator ihm einen Strich durch die Rechnung.

Heinrich Sobeck hat noch zwei Jahre bis zu seinem Abi im Thomaeum in Kempen. Mit seinem Freund Erik steigt er Nachmittags aufs Rennrad, um den frustrierenden Alltag in der Schule und mit den Eltern zu vergessen. Nicht seine einzige Sportart: Er hat gerade frisch einen neuen Gürtel in Karate abgelegt. Als Heinrich miterlebt, wie ein Mitschüler bestohlen wird, rastet er aus und tritt die Täter in die Flucht. 

Ich muss zugeben: Es hat mich gepackt. Über Ostern ist das Wetter mies, also hat man Zeit mal die Sachen anzugehen, die man seit fast 10 Jahren vor sich herschiebt. Konkret: In den letzten Tagen habe ich gelernt, wie man Ebooks produziert und publiziert. Nach Pilze ist nun Egon dran.

Im Februar 2024 habe ich Pilze als mein erstes E-Book veröffentlicht: Eine Sammlung von Kriminalgeschichten, die am Niederrhein und in Köln spielen. In der Titelgeschichte geht es um einen Ehemann, der an der Blauen Lagune bei Wachtendonk eine sehr abgemagerte Leiche findet. Das Amulett um den Hals des Skeletts kennt er….

Dichter Nebel… Hatte eine Schreibhemmung. Es wollte nicht klappen. Aus seinen Fingern wollte kein Text fließen. Kein suchmaschinenoptimierter, kein fehlerfreier, schon gar kein kreativer Text. Hatte der große Drache Corona zugeschlagen? Er schnalzte mit der Zunge. Nein, der Geschmack nach dem kalten Filterkaffee der letzten Stunde war noch in seinem Gaumen. Er konnte also gar nicht infiziert sein.

Vor ein paar Tagen habe ich beim Durchsehen meiner Literatursammlung eines dieser Reclam-Heftchen mit Materialien zum Deutschunterricht gefunden, mit denen sie uns damals im Thomaeum gequält haben. Satirische Texte. Darunter eine Geschichte von Heinrich Böll: „Der Wegwerfer“. In dieser Geschichte nimmt Böll die Erfindung des Spamfilters vorweg.

Das Wochenende habe ich mit zwei Friseurinnen, zwei Elektrikern, einer Hausfrau und einem Neonazi verbracht. Virtuell. Denn das sind die Hauptfiguren in einer sehr schwarzhumorigen Kriminalgeschichte, die ich letztes Jahr zu einem Drehbuch ausgearbeitet habe.

Wir schimpfen gerne auf Monopolisten. Sei es Amazon, die KVB, die Post, Telekom, die Bundesregierung, die Russen, Pegida oder Nordkorea*. Einer der Monopolisten ist auch Google.

Seit Anfang der Woche arbeite ich ja an meinen Kurzgeschichten. Mit dem Stapel bin ich jetzt zu mehr als der Hälfte durch. 114 Seiten sind es, gerade bin ich auf Seite 75.