Ulrich Mühe und Musik aus Georgien

Die Erinnerung an Musik, Wein und Schwein

Vor drei Wochen ist der von mir bewunderte Schauspieler Ulrich Mühe viel zu früh an Krebs gestorben. Er hat sich die letzten Jahre um seine Heimatstadt Grimma gekümmert und wurde an diesem Wochenende zum Ehrenbürger ernannt.

Ulrich Mühe hat sich vor allem nach der Oderflut sehr stark für Grimma eingesetzt. Im Angedenken an dieses Hochwasser gibt es das Musikfestival Liederflut. Und bei diesem treten nun auch Musiker aus Georgien auf.

Dabei handelt es sich um The Shin bzw. das Projekt EgAri. Über die Musik von The Shin habe ich auf der Georgienseite und vor allem bei den Nachrichten aus Georgien bereits einige Male berichtet. Schade, dass sie nicht mal im Rheinland auftreten!

Die Musiker von The Shin waren diese Woche ja noch im Film „Wie Luft zum Atmen“ zu sehen, der in der Kurzfassung auf ARTE lief und an dessen Bearbeitung meine Frau beteiligt war. Sasa Miminoschwili von The Shin und einige der Musiker von Georgika, die vor Jahren in unserer Küche Tsintskaro sangen, sind darin zu sehen. Aber das wichtigste für mich persönlich war der Abspann: Nicht nur dass der Name meiner Frau durch das Bild lief. Die Szene im Abspann ist im Garten des Hauses von Sasa aufgenommen, in dem wir vor knapp zwei Jahren und rund einen Monat nach dem Dreh saßen und Fleischspieße nach alter georgischer Tradition gegrillt haben. Ein unvergesslicher Abend und einer der besten, die ich in Georgien verlebt habe.

Ja, und ähnlich wie damals fühlte ich mich auch heute morgen. Verkatert. Nicht wegen Alkohol, sondern wegen Unmengen an Fleisch. Gut, damals war es noch mehr, aber gestern Abend gab es auf dem Sommerfest meines Arbeitgebers Schwein, und ich ergatterte nach dem Thekendienst noch einen letzten Rest davon. Genug jedoch, um das Frühstück heute morgen klein werden zu lassen.

Tja, wäre vielleicht doch ein Grund für eine Reise nach Grimma gewesen....