Ente oder Katze? Quietsche-Entchen Debugging

Heute bin ich am hellichten Tage auf bei der Suche nach der Lösung für ein API Problem beim täglichen Programmieren auf eine Strategie zur Problemlösung gestoßen, die ich unter diesem Namen noch gar nicht kannte: Das Rubberduck Debugging, oder auf Deutsch das Quietsche-Entchen Debugging.
Wer kennt das nicht? Man sitzt vor dem Rechner, hängt mit dem Hirn im Programmcode fest und kommt einfach nicht voran. Meine Erfahrung ist es, dann etwas Anderes zu tun: Den Rasen mähen, ein paar Leute auf der Straße ins Gesicht treten oder die Katze füttern. Am Besten eine Tätigkeit, die wenig eigenes Hirn beansprucht und dem anderen Teil des Gehirns die Option überlässt, im Stillen weiter zu arbeiten.
Oder aber man redet mit jemandem über sein Problem. Das kann ein Kollege sein, eine Wand mit weißer Rauhfaser oder die Katze aus dem nächsten Haus. Vielleicht aber auch einfach ein Tier, dass außer einem hellen Geräusch keine Antwort geben kann: Ein Quietsche-Entchen!
Tatsächlich: Seit bestimmt 15 Jahren kenne ich diese Taktik, und bei Stack Overflow habe ich heute zum ersten Mal ein Beispiel dafür gefunden, dass es jemand anders genauso geht. Im konkreten Beispiel hatte ein Teilnehmer ein Problem beschrieben und kurz danach selbst die Lösung skizziert.
Eigentlich ist es eine bekannte Strategie aus der Lerntheorie: Man konsumiert Wissen nicht passiv, sondern muss es aktiv anwenden. Deshalb lernt man Sprachen am besten, wenn man sich unterhält und nicht nur zuhört.
Im Fall des Programmierens bedeutet dies, dass man die Funktionen seines Programmcode erklärt, die Zusammenhänge aufzeigen muss und dabei eine logische Ebene betritt, die weit über den eigentlichen Quelltext hinausgeht. Und dann flammt da im Hirn ein Licht auf.
Auch in diesem Fall: Schön, dass es andere Menschen gibt, die ähnliches erlebt haben!