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Erst schreibe ich – dann passiert es - merkwürdige Vorahnung

Thomas Berscheid | 06. Mai 2012

Eine merkwürdige Vorahnung beschlich mich

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich Situationen vorhersehen kann. Da schreibe ich eine Geschichte – und schon tritt das dort Geschriebene oder ein Teil dieser Handlung ein.

Im März 2012 habe ich das Manuskript zu einem Roman fertig gestellt, der teils in Deutschland und teils in Georgien spielt. Zwei Menschen erforschen ihre Lebensgeschichten, von denen sie nicht wissen, dass sie miteinander verbunden sind.

Dabei gibt es die Geschichte der Großmutter meines Protagonisten. Diese hört ein Lied aus Georgien, dass sie in die Zeit ihrer Jugend zurückbringt. Sie sucht nach alten Bildern, stürzt von einer Treppe und fällt ins Koma.

Genau dies ist nun meiner Mutter nun passiert. Ein Monat nachdem ich dies geschrieben habe ist sie gestürzt und lag für Wochen im Koma. Heute war ich wieder am Krankenbett, sie wacht langsam auf. Wie es weitergeht… Wir werden sehen.

Für die Recherche zu dieser Geschichte bin ich nach Heidelberg gefahren. Dort habe ich mehrere der Handlungsorte angesehen, an denen der Roman spielt. Und heute lese ich auf einem Brief fast exakt den Namen, den ich einer Frau aus Georgien gegeben habe. Genau dort, wo sie in meinem Roman Essen und Grillspieße aus einem Wagen laden, um eine georgische Tafel zu feiern.

Es ist nicht das erste Mal, dass dies passiert. In der alten Wohnung in Niehl habe ich an einem Morgen um 1 Uhr die Arbeit an einem Kurzkrimi beendet. Ich schrieb von einer Verfolgungsjagd, die durch Niehl führte. Am nächsten Tag lese ich im Stadtanzeiger, dass fast an gleicher Stelle ein Mann um 3 Uhr morgens die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat und die Polizei die Jagd damit beendete.

Manchmal kommen mir diese Fälle schon merkwürdig vor.

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