Sturz ins Leere
Du beklagst dich über ein wenig Ziehen im Rücken, wenn du morgens aufstehst? Dann stell dir mal vor, du bist in den Anden in einer Gletscherspalte und hast ein gebrochenes Bein.
Das Grauen, das dem Dorfe innewohnt… (Heinrich Sobeck)
Du beklagst dich über ein wenig Ziehen im Rücken, wenn du morgens aufstehst? Dann stell dir mal vor, du bist in den Anden in einer Gletscherspalte und hast ein gebrochenes Bein.
Im Moment geht es dem Teil meines Körpers oberhalb des Bauchnabels gar nicht gut. Während sich der untere Teil darüber freut, mehrfach in der Woche auf dem Hometrainer zu sitzen, hat sich der obere Teil eine Infektion der Atemwege eingefangen.
In den vergangenen Monaten habe ich einiges über Menschen gelesen, die an Unfällen auf der Straße langsam vorbeifahren, diese mit ihrem Handy aufnehmen und sich daran erfreuen. Die Rettungsarbeiten behindern, Staus verursachen. Und Menschen zusätzlich traumatisieren.
Der Umzug ist erledigt. Alle Möbel und Kartons haben wir in die neue Immobilie gewuchtet. Es ist schön, wenn man wieder merkt, an welchen Körperstellen man Muskeln hat. Noch schöner, wenn der Schmerz nachlässt.
Ich habe einem früheren Kollegen heute dabei geholfen, ein Mammut in Originalgröße zu montieren. Auch aus luftigen Materialien ist dies doch recht schwer. Nun zieht es in den Ellbogen.
Ich muss meinen außergewöhnlichen Krankheitsbildern ein weiteres hinzufügen: Das Immobilienfieber.
Vielleicht liegt es daran, dass ich die Zeit bis zu meinem 35. Lebensjahr fast ausschließlich auf dem Rad verbracht habe, dass Autofahren mir körperliche Schwierigkeiten bereitet. Auf jeden Fall habe ich heute die Ursache für ein weiteres Leiden gefunden.
Es gibt diese Tage, an denen man sich ca. 30 Jahre älter fühlt als man wirklich ist. Wäre dem so, dann könnte ich ja schon das Rentnerdasein genießen.
Halloween nähert sich unaufhaltsam. Nicht nur dass sich das Fernsehprogramm dem Grauen annähert. Auch das richtige Leben tut es. Sonntag Abend lief einmal mehr der Werwolf von London von John Landis. Dort, wo ein junger Mann einen erstaunlich schnellen Wuchs von Haaren, Muskeln und Zähnen durchlebt.
Was ich hier gerade schreibe, ist kein leichtes Thema. Eher ein ziemlich schweres. Und meist das letzte, womit man sich im Leben beschäftigt: der Tod.