Es gibt gute Gründe, in Köln zu leben.
Die Stadtverwaltung Köln sorgt sich darum, diese Gründe einen nach dem anderen zu beseitigen. Der neueste Hammer im Kampf gegen die Kulturszene in Köln: Odonien ist dicht gemacht worden.
Mit einem feuerpolizeilichen Argument wurde der freie Platz der Kunstzene zwischen Puff und Innerer Kanalstraße heute dicht gemacht. Ich wollte seit 2 Jahren dort hin, wegen meiner Operation am Hintern ging dies nicht. Und ausgerechnet vor dem Wochenende, an dem ich mir die Szene dort endlich mal ansehen will, macht die Stadtverwaltung dieses Klienod der Kultur in Köln dicht.
Die Stadtverwaltung hat der Kultur in Köln ja schon länger den Krieg erklärt. Die Clouth-Werke in Nippes sind ein Beispiel dafür. Das Bel Air war es früher.
Die Stadtverwaltung ignoriert, dass Kultur nicht einfach so in der Luft hängt. In der Medienbranche in Köln gibt es Tausende von Arbeitsplätzen. Diese Branche bedient sich an Projekte, die aus der freien Szene kommen.
Aber das ist der Stadtverwaltung komplett egal. Ich habe lange Jahre die Gelegenheit gehabt, Erfahrungen mit den Subjekten zu sammeln, die in einer öffentlichen Verwaltung arbeiten. Kurz gesagt: Man kann es als Sammelbecken von Existenzen sehen, die nicht in der Lage sind, Projekte zu einem positiven Abschluss zu bringen.
Das Stadtarchiv ist eingestürzt, in Oper und Bühne dreht sich das Personalkarussel, die U-Bahn wird erst 2025 fahren… Alles, was die Stadtverwaltung anpackt, geht schief. Alles. Die Ignoranz, mit der die Stadt in der Radverkehrsplanung gearbeitet hat, ist mir persönlich ja bekannt. Da wird eine Verkehrszählung in Uninähe an einem 28. Dezember bei Nieselregen und 2 Grad Celsius gemacht, um zu beweisen, dass man da keine Fahrradstraße braucht. Ja, auf solche Ideen kommen sie bei der Stadtverwaltung.
Der Stadtverwaltung ist das zwar vollkommen egal, was wir hier machen. Aber wir können wenigstens einen Tag lang einen Shitstorm im Internet machen – ich habe bei der Online-Petition für Odonien bereits unterschrieben.
