Vor ein paar Tagen ist die Welt nicht untergegangen. Der Maya-Kalender war für ein paar Wochen in aller Munde. Nach einer oberflächlichen Interpretation sollte am 21. Dezember des Jahres 2012 die Welt demnach untergehen. Oder, wenn man genauer hinsah, ein neuer Zyklus des Kalender sollte beginnen. Aber soweit sieht niemand in die Tiefe, der eine Verschwörungstheorie oder eine Vision des Weltuntergangs in die Welt setzt.
Einer meiner Lieblingssender in diesem Medium, welches man Fernsehen nennt, nämlich Phoenix, hatte heute Thementag „Mythen, Sagen und Legenden“. Da gab es Jasons Reise mit den Argonauten nach Georgien zum Goldenen Vließ, Außerirdische und natürlich durfte auch Nostradamus nicht fehlen.
In dieser Dokumentation wurden mehrere Verse des Nostradamus mit real existierenden Ereignissen abgeglichen. So sollte Nostradamus Hitler und den 11. September vorhergesehen haben. In seinen bewusst vagen Vierzeilern seien diese Ereignisse genau vorhergesagt. Fans von Nostradamus und dessen Kritiker kommen zu komplett unterschiedlichen Deutungen. Im Fall des Hitler z. B. nannte Nostradamus den alten Namen der Donau. Im Fall des de Gaulle kommt etwas zur Geltung, was jeder kennt, der im Lateinunterricht Caesar lesen durfte. Bei Nostradamus ist nicht die Rede von de Gaulle, der dreimal herrscht, sondern von den drei Gallien.
Das eigentlich Interessante dabei ist die Deutung der Quellenlage. Anders als heute im digitalen Zeitalter, wo man ein mit dem Original identisches Werk Millionen Male vervielfältigen kann, haben Schriftsetzer früher Texte verändert. Das Quellenstudium der originalen Texte des Nostradamus zeigt dann, dass er andere Worte geschrieben hat. So der Fall des „Königs des Terrors“, der vom Himmel kommen sollte – ein falsch gesetztes Apostroph änderte den gesamten Sinn des Wortes.
Gerade kam mir nun ein anderer Gedanke, und den habe ich ja schon einmal an anderer Stelle hier auf meiner Webseite geäußert. Bin ich etwa der neue Nostradamus? Es gibt diese beiden Ereignisse, die mich zu dieser Ansicht führen.
Im Krimi „Das letzte Rad“ habe ich vorhergesagt, dass Jugendliche auf den Aussichtsturm im Schwingbodenpark in Grefrath steigen werden. Kaum einen Monat nach der Veröffentlichung des Krimis haben das dann tatsächlich einige Jugendliche getan, deswegen liegt nun Stacheldraht der Bundeswehr um die Stützen.
In der „Niederrheingruppe“ geht es um drei Jugendliche, die als islamistische Terroristen Rohrbomben legen wollen. Kaum ist der Krimi erschienen, schon kommen drei islamistische Terroristen und wollen den Bonner Hauptbahnhof in ein Flammenmeer verwandeln.
Wenn ich nun mit der klaren Weltsicht der Anhänger von Verschwörungstheorien in die Welt sehen würde, dann würde ich mich als den wahren Nachfolger des Nostradamus sehen. Mehrfach schon sind meine Voraussagen eingetroffen!
Bin ich deshalb der neue Nostradamus?
Ich würde mir nicht anmaßen, mich als ein solcher sehen zu wollen.
